Samstag, 25. Dezember 2010

Musikalischer Jahresrückblick : Der Jahrespoll 2010

Das alte Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Für uns ist das der Anlass das Jahr musikalisch Revue passieren zu lassen. Zugegeben: ganz einfach war es nicht sich auf gerade mal zehn Alben und zwanzig Singles zu einigen. Wie wir finden kann sich das Ergebnis aber mehr als hören lassen.

Die Face2Face-Musikredaktion wünscht allen Lesern frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2011.

TOP 10 Alben

# 01 The Drums - dto.

# 02 Marina And The Diamonds - The Family Jewels

# 03 Aloe Blacc - Good Things








TOP 20 Singles



















Samstag, 18. Dezember 2010

Exklusiv: Backstage bei der Band „Fotos“ im Heidelberger „Zum Teufel“

Von: Johanna und Jean-Claude

"Wenn man sich in der Musikindustrie nicht prostituieren will verdient man  damit kein Geld“

Die "Fotos" während ihres Konzertes am 15.12.2010 im Heidelberger "Zum Teufel"

Das Erste, was bei der Band „Fotos“ auffällt, ist der Name. Manch einer wird wohl schnell aufgeben, im Internet zwischen billigen Kameraangeboten und Bildbearbeitungsprogrammen etwas über die Band „Fotos“ zu finden. Dabei gehören die „Fotos“ zweifelsohne zu den interessantesten deutschsprachigen Bands.

Nachdem sich Thomas Hessler (Gesang, Gitarre), Deniz Erarslan (Gitarre), Benedikt Schnermann (Schlagzeug) und Frieder Weiss (Bass) 2005 in Hamburg eher aufgrund eines glücklichen Zufalls zu einer Band zusammengeschlossen haben, gab es 2006 bereits das selbstbetitelte, erste Album. Der Bekanntheitsgrad stieg vor allem durch den Hit „Giganten“ und schon bald standen einige Auftritte auf Festivals wie Southside oder Frequency auf dem Terminkalender. Das Erstlingswerk zeichnet sich besonders durch tanzbaren Indierock, der mit intelligenten, persönlichen Texten verfeinert ist, aus. Vergleiche mit Britrockern oder klassischen, englischen Indiebands werden immer wieder aufgeworfen, jedoch pflegen die „Fotos“ einen ganz eigenen Stil und bewegen sich schon seit ihrem ersten Album zwischen verschiedenen Genres. Obwohl die Bandmitglieder aus verschiedenen Städten kommen und sich nur ab und zu zum gemeinsamen Proben sahen, arbeiteten sie eifrig an ihrer Musik weiter und so erschien 2008 das zweite Album „Nach dem Goldrausch“. Der schnelle Erfolg und die damit verbundenen positiven sowie negativen Folgen werden auf diesem Album nicht nur in Text, sondern auch in Ton verarbeitet. Zwischen fröhliche Popsongs und Balladen mit ernsten Texten mischen sich im zweiten Album immer häufiger Elektroelemente. Mit diesen zwei Alben im Gepäck tourte die Band durch Deutschland und andere europäische Länder und spielte sogar auf Festivals in Asien.  Spätestens durch die Teilnahme an Stephan Raabs „Bundesvision Song Contest“ 2009 blieben die „Fotos“ wohl nicht nur ein Geheimtipp, sondern konnten noch mehr Leute mit ihren Songs begeistern. Ende 2009 präsentierten Hessler und Erarslan im Rahmen einer Akustiktour durch Deutschland und Österreich einige ihrer Songs.

Dieses Jahr war für die „Fotos“ ein Jahr der Veränderung. Sie lösten sich von ihrem Label EMI/Labels und sind nun beim Berliner Indielabel „Snowwhite“ vertreten. Dort genießen sie nun alle Freiheiten, nach denen sie sich schon so lange gesehnt hatten und machen so viel wie möglich selbst. Gemeinsam mit Produzent Olaf O.P.A.L. nahmen sie ihr drittes Album „Porzellan“ auf, welches im September veröffentlicht wurde. Die musikalische Veränderung zu den Vorgängern ist kaum zu überhören: alles scheint etwas düsterer, melancholischer und ruhiger zu sein. Hesslers Texte werden nun mit Synthesizer, psychedelischen Chören und dumpfen, rauen Klängen dramatisiert und regen zum Nachdenken an. Was er später im Interview als „Reise durch die Nacht“ beschreibt, ist durchaus eine passende Beschreibung der Stimmung, die im Album vorherrscht.

Backstage bei...
Anlässlich der aktuellen „Porzellan“-Club-Tour haben wir Tom Hessler den Sänger der Band zum Interview im Heidelberger „Zum Teufel“ getroffen.
Tom Hessler, Sänger der Band

Face2Face: Ihr seid nun nicht mehr bei eurem alten Label EMI/Labels, sondern beim Berliner Indielabel Snowwhite vertreten. Was hat sich dabei für euch positiv sowie negativ verändert?
Tom: Nachdem wir unser zweites Album „Nach dem Goldrausch“ veröffentlicht hatten, haben wir für uns als Band einfach festgestellt, dass wir viel zu sehr unter dem Druck des großen Labels stehen. Das war auf keinen Fall das, was wir wollten. Wir haben gemerkt, dass das viele Touren und der Druck, ein neues Album aufzunehmen, uns besonders privat sehr belasten. Das Bandleben hat in dieser Zeit das Privatleben viel zu sehr in den Hintergrund gedrängt. Deswegen machen wir jetzt so gut es uns gelingt, alles selbst. Jetzt sind wir absolut zufrieden mit „Porzellan“.

Face2Face: Stichwort „Porzellan“. Euer neues Album klingt im Vergleich zu den Vorgängern sehr anders. Es ist viel düsterer, melancholischer und ruhiger. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?
Tom: Wir waren, wie schon gesagt, einfach unzufrieden mit unserer Entwicklung. Und nicht nur wir, sondern auch die Fans waren unzufrieden, weil wir einfach nicht unser Bestes geben konnten. All diese Gefühle finden sich in unserer Musik wieder. Außerdem thematisiert das Album den Eskapismus im Nachtleben und die gesamte Weggehkultur. Ich war zu dieser Zeit sehr viel in Berlin unterwegs und habe meine Gefühle und Eindrücke niedergeschrieben. Das Album ist für mich wie eine „Reise durch die Nacht“.

Face2Face: Auf eurer Homepage bietet ihr ein „Fan Ticket“ an. Was hat es damit auf sich?
Tom: Das war eine Idee, die ich zusammen mit Freunden hatte. Es geht einfach darum, eigene, individuelle Tickets nach 60er Jahre Vorbild anzubieten. Die Tickets sollen nicht standardisiert und lieblos auf ein normales Papier gedruckt sein, sondern zur Band passen und etwas repräsentieren. Wir verkaufen die Tickets selbst über unsere Homepage und als Dankeschön gibt es für die Fans eine kleine Überraschung, meistens Merchandise-Artikel.

Face2Face: Habt ihr sogenannte Stylingvorbilder?
Tom: Konkrete Vorbilder haben wir nicht. In Sachen Musik, Mode, Architektur und Autos sind die 60er Jahre stilistisch gesehen am geschmackssichersten. Schwarz-weiß, Vitra-Design und Yves Saint Laurent finde ich toll, um nur einiges zu nennen. 

Face2Face: Viele Musiker, beispielsweise Paul Smith von „Maximo Park“ oder Brandon Flowers von den „Killers“  haben dieses Jahr eine Solo-Platte veröffentlicht. Wie sieht es bei dir aus? Arbeitest du an einem Solo-Projekt?
Tom: Ich bin dabei eine Solo-Platte aufzunehmen, das ist aber alles noch sehr anfänglich. Dabei handelt es sich um avantgardistische, elektronische Filmmusik. Ich wollte einfach mal etwas Neues ausprobieren. „Pop-Musik“ ist über die Jahre gesehen schon total abgegrast. Wir arbeiten neben den „Fotos“ alle auch an anderen Projekten.

Face2Face: Unsere Leser interessiert was ihr privat für Musik hört. Mögt ihr alle den gleichen Musikstil oder gibt es da Unterschiede. Kannst du uns einen Hörtipp geben?
Tom: Was die Musikstile angeht, sind wir alle unterschiedlich, deswegen kann ich nur von mir selbst sprechen. Zurzeit höre ich viel Psychedelic wie z.B. die Platte von „Ariel Pink's Haunted Graffiti – Today“ oder das neue Album von „1000 Robota – Ufo“. Eine wirklich sehr gelungene Platte, noch besser als der Vorgänger.

Face2Face:  Da ihr oft auf Tour seid, kommt ihr überhaupt noch dazu, selbst auf Konzerte zu gehen?
Tom: Eher nicht. Bei dem ganzen Tourstress sind wir immer sehr froh, wenn wir zu Hause sind und unsere Ruhe haben. Wir gehen natürlich ab und zu mit Freunden auf Konzerte oder wenn befreundete Bands ein Konzert spielen aber sonst gehen wir nur ab und zu auf Festivals. 

Face2Face: Ihr wart auch in Asien auf Tour. Inwiefern unterscheidet sich das asiatische vom europäischen Publikum?
Tom: Das europäische Publikum ist sehr kleinlich und kritisch, alles wird sehr ernst genommen. Das asiatische Publikum ist viel euphorischer und neugieriger.  Auch wenn die Texte nicht verstanden werden, die meisten können trotzdem mitsingen.

Face2Face: Was ist das Beste vor und nach dem Konzert?
Tom: Vor dem Konzert ist es meistens nicht so toll. Es ist zu kalt, man friert und hat entweder Hunger oder ist zu vollgefressen, man ist entweder nicht betrunken genug oder viel zu betrunken. Außerdem sind wir immer noch nervös. Nach dem Konzert ist definitiv die Euphorie am tollsten. Zu merken, dass man die Menschen begeistert und dass die Musik gut ankommt, das ist am besten.

Face2Face: Habt ihr Zeit, euch die Städte, in denen ihr spielt, anzuschauen? Speziell zu Heidelberg: Kennt ihr euch ein bisschen aus in Heidelberg?
Tom: Meistens haben wir dafür keine Zeit, da wir den halben Tag im Bus sitzen. In Indien hatten wir mehr Zeit, da hatten wir immer einen Tag Konzert und einen Tag frei. Wir sind sogar extra zehn Stunden gefahren um uns für zwei Stunden das Taj Mahal anzuschauen, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Heidelberg kennen wir gar nicht, wir spielen hier jetzt das dritte Mal, aber wir waren noch nie auf dem Schloss.

Face2Face: Wenn es mit der Musikkarriere nicht geklappt hätte – welchen Beruf würdest du heute ausüben?
Tom: Meine Mutter wollte mich immer als Arzt oder Lehrer sehen. Wenn ich die Musik nicht hätte wüsste ich auch nicht mehr weiter.

Kontakt Fotos:

Samstag, 11. Dezember 2010

MTV Unplugged: Mando Diao - Above And Beyond

Gegen das Klischee
 
Berlin - Die vier Räume auf der Bühne symbolisieren den aufstrebenden Werdegang der Band. Auf der linken Seite ist eine Art Garage zu sehen. Sie steht für den anfänglichen Proberaum der Band. Danach folgt der zweite Abschnitt: „Band On The Road“ würde ich das Ganze nennen. Als Detail sieht man im Hintergrund des Raums eine abgetrennte Toilette. Das spartanische Touren wird damit symbolisiert.
Im dritten Teil ist es schon ein prunkvolles Wohnzimmer, das Ruhm und Reichtum eines Superstars symbolisiert. Im letzten Abschnitt wird ein Ausblick in die Zukunft gegeben: ein Dachboden, in dem Lederjacken der stürmischen Anfangszeit von „Bring 'Em In“ zu sehen sind. Wenn sich „Mando Diao“ einmal zur Ruhe setzen werden, können sie ihren Enkelkindern Geschichte von ihrem Rock 'N' Roll-Dasein erzählen.
Mando Diao (von links): Carl-Johan Fogelklou, Samuel Giers, Gustaf Erik Norén, Björn Hans-Erik Dixgård und Mats Björke


Bei ihrem Unplugged-Konzert in Berlin tragen die Schweden Volkstrachten ihrer Gemeinde. Man kann ihre Nervosität geradezu riechen – es steckt viel Arbeit in ihren vorgetragenen Arrangements. Für eingefleischte Fans der Band gibt es wenige Überraschungen bei der Auswahl der Songs. „No more tears“ ist eine überarbeitete Version eines Bootlegs, die es unter dem Namen „I want your love“ aus unerklärlichen Gründen auf YouTube geschafft hat. Dagegen „Losing my mind“: ein neuer Popsong, der eher in Richtung Mainstream geht. Bei dem Duett mit Ex-Kinks Ray Davies hat sich die Band gegen „Waterloo Sunset“ und damit gegen das Klischee entschieden – dafür für „Victoria“. Leider wirkt es ein wenig so, als wäre Ray Davies in Gedanken schon in einem Taxi, das ihn zu seinem nächsten Termin fährt.

Wir haben uns bei „High Heels“ für Juliette Lewis entschieden, weil sie die Hauptrolle in „Natural Born Killers“ spielt und das letzte Album „Give Me Fire“ sehr von den Filmen von Quentin Tarantino inspiriert wurde“, so „Mando Diao“ im aktuellen „Musikexpress“.

Daniel Haglund verließ 2003 Mando Diao. Auch er ist Teil ihres Unplugged-Konzerts. Vor drei bis vier Jahren hat sich die Band wieder mit ihm getroffen. Ihr Verhältnis hat sich seither wieder gebessert. In naher Zukunft will die Band wieder mehr miteinander arbeiten, vielleicht sogar Aufnahmen zusammen machen.

In Deutschland war „Dance With Somebody“ vergleichsweise zu Schweden ein größerer Hit. Dort werden wir in Ruhe gelassen. So können wir uns besser ausruhen und an neuen Projekten arbeiten... Für die Band wäre es sehr reizvoll mit dem Live-Album „Above And Beyond“ auf Tour zu gehen. Floppt das Album machen wir etwas anderes. Mit dem Album beenden wir kein Kapitel oder Abschnitt unserer Karriere. Es geht nicht um den Abschluss von Etwas, uns geht es um den ständigen Anfang“, so die Band in der aktuellen Ausgabe des „Musikexpress“.
Victoria“: Mando Diao mit Ray Davies von den Kinks
Wenn ich das Unplugged-Konzert mit denen von „Nirvana“, „Oasis“, Bob Dylan, Eric Clapton oder Neil Young vergleiche, kann sich der Auftritt der Schweden mehr als sehen lassen. Mando Diao hat mehrere Regeln gebrochen. Die eine oder andere Gitarre war sogar eingestöpselt. Vergleicht man das mit dem „MTV-Unplugged-Konzert“ von „Nirvana“ sieht man, das sie es genauso gehalten haben.
Zum krönenden Abschluss-Song „God Knows“ bitten die beiden schwedischen Frontsänger Björn Dixgård und Gustaf Norén alle Zuschauer auf die Bühne. Wie ich finde ein prunkvoller Abschluss einer bis dahin beachtlichen Karriere. Das Album ist bereits am 12. 11. bei Vertigo / Universal erschienen. Falls ihr wie ich nicht genug davon bekommen könnt: Am 3. Dezember – pünktlich vor Weihnachten – ist außerdem die gleichnamige DVD erschienen.

Und am 18. Dezember könnt ihr „Mando Diao“ zusammen mit „Rooney“ bei der „10 Jahre Jump Party“ in Leipzig im „Haus Auensee“ live erleben.
Karten gibt’s unter: www.haus-auensee-leipzig.de

Weitere Infos erhaltet ihr unter: www.mandodiao.com

Sonntag, 5. Dezember 2010

TOP 10 Playlist: Die schönsten Advents- und Weihnachtslieder


Passend zum 2. Advent präsentiere ich euch eine Reihe von besinnlichen Liedern, die euch die Zeit bis Weihnachten versüßen sollen.


#1 
John Lennon - Happy Christmas (War Is Over)
Der etwas andere musikalische Beitrag zu Weihnachten. John Lennon in Bestform. Begleitet wird er hierbei von einem Kindechor im Hintergrund.

#2 
Melanie Thornton - Wonderful Dreams (Holidays Are Coming)
Jeder kennt die Werbung mit den Limonaden-Trucks. Der kommerzielle Beitrag zur Weihnachtszeit. Trotzdem sehr hörenswert.

#3 
Wham! - Last Christmas
Der Klassiker schlechthin! Wenn dieser Song in den Radios erklingt, dann weiß man: es ist bald Weihnachten.

#4 
Mando Diao – Christmas Could Have Been Good
Ein absoluter Geheimtipp. Passt perfekt beim Entspannen vorm Kamin.

#5 
Kate Nash – Early Christmas Present
Wunderschön versüßt uns Kate Nash die Vorweihnachtszeit. So kann man typisch britisch Weihnachten feiern.

#6 
The Wombats – Is This Christmas?
Das geniale und zugleich amüsantere Gegenstück zu „Last Christmas“. Ich empfehle hierzu den Tanz um den Weihnachtsbaum. Eine gelungene Überleitung zu Silvester!

# 7 
Moneybrother – Falling In Love (With Christmas Time)
Prunkvoller Song – so stelle ich mir Weihnachten in Schweden vor.

#8 
Elvis Presley – Merry Christmas Baby
Selbst an Weihnachten lässt es der „King of Rock 'N' Roll“ krachen. Diesmal jedoch mit Swing- und Souleinflüssen.

#9 
Frank Sinatra - Let It Snow, Let It Snow, Let It Snow
Wunderschön swing-ig lässt Frank Sinatra es schneien.

#10 
Mando Diao – Wintertime
Björn Dixgård verzaubert uns mit seiner warmherzigen Soul-Stimme. Sehr passend zur kalten Jahreszeit.


Samstag, 4. Dezember 2010

Engergiegeladene Schweden: Johnossi in Karlsruhe

Von: Johanna (Co-Redakteurin der Rubrik Musik)

Johnossi (von links): John, Oskar "Ossi"

Bei „Johnossi“ handelt es sich um eine schwedische Indie-Alternative Band, die etwas Seltenes vorzuweisen hat: Sie besteht aus nur zwei Mitgliedern: John Engelbert, Gitarrist und Sänger, und Oskar „Ossi“ Bonde, Schlagzeuger. 

Aus den Namen der beiden ist auch der Bandname entstanden. John und Ossi spielen bereits seit 2004 als Band zusammen und brachten 2005 ihr Debutalbum „Johnossi“ in Schweden heraus. Im Jahre 2006 wurde das Album schließlich auch in den deutschsprachigen Ländern veröffentlicht. Es folgte eine Tour als Supportact für „Mando Diao“. Da sie bereits im Rahmen dieser Supporttour auf Begeisterung stießen und in Kennerkreisen als DIE neue Band aus Schweden gehandelt wurden, erfüllte sich für „Johnossi“ 2007 der Traum von einer eigenen Tour. 2008 folgte ihr zweites Album „All they ever wanted“, welches als bis jetzt einziges Album von „Johnossi“ in den deutschen Charts vertreten war. Dieses Jahr veröffentlichten „Johnossi“ ihr drittes Album „Mavericks“, welches sich von den Vorgängern durch einen noch düstereren, roheren Sound unterscheidet. Nach Angaben von Engelbert war dieses Album ein sehr wichtiger Schritt für ihn, da er 2009 eine sehr schwierige Phase seines Lebens durchmachte, welche er im Album musikalisch verarbeitet. Er schloss sich gemeinsam mit Bonde in einem Hotelzimmer ein und probierte etwa 200 verschiedene Melodien aus. Außerdem produzierten sie das Album zum ersten Mal größtenteils selbst.
Im Oktober diesen Jahres gab es dann die von mir langersehnte Tour passend zum Album Release.

Das Publikum ist gespannt - Johnossi kurz vor ihrem Auftritt im karlsruher Substage



Vielleicht sollte man mit Konzertberichten warten, bis die erste Euphorie etwas nachgelassen hat, damit man das Konzert sachlicher betrachten kann. Aber es gibt Konzerte, bei denen man weiß, dass dieses Vorgehen vollkommen unangebracht wäre. Wenn es schon Bands gibt, die mit einer solch gewaltigen Energie auftreten, ist es nur angemessen, etwas davon zurückzugeben.

Im Falle des Schwedenduos „Johnossi“ war dies in der Substage in Karlsruhe sehr beeindruckend, da man dem Wörtchen Duo besondere Beachtung schenken muss. Den zwei eher unscheinbar wirkenden Bandmitgliedern fehlt es weder an Bassisten noch an sonstigen Musikern, die sich bei manch einer anderen Band um den Sänger versammeln. In harmonischer Einfachheit funktionierten die rohen, lauten Rocksongs und fegten von der Bühne direkt ins Publikum. Von hartgesottenen Fans, die jedes Lied mitgrölten, bis zum braven Mädchen, das anfangs noch in den schützenden Armen ihres Freundes mitwippte, blieb nach den ersten Songs niemand ruhig stehen. Die Menge tobte und „Johnossi“ schienen in bester Rocklaune. Auch wenn das neue Album „Mavericks“ auf der Platte eher melancholisch-depressiv klingt, so wirkt es live umso röhrender und aggressiver. Als sich die Menge für die Zugabe noch Songs wünschen durfte, war wohl auch der letzte Zweifler davon überzeugt, dass es sich lohnt, „Johnossi“ live zu sehen.
Ebenfalls erwähnenswert ist wohl der spontane Supportact Carl Norén, Sänger der Band „Sugarplum Fairy“, der derweilen solo unterwegs ist. Mit nachdenklichen, ruhigen Folk-Songs sang er sich wohl besonders in die Herzen der weiblichen Fans, was ohne Frage auch an seiner liebevoll-chaotischen Art und seinem Aussehen lag.

Weiter Informationen erhaltet ihr unter: www.johnossi.de

Freitag, 3. Dezember 2010

Backstage bei: The Wright Thing

Von: Dominik (Co-Redakteur der Rubrik Musik)

„Let´s rock the house!“ – unter diesem Motto trat die Band “The Wright Thing” am 18.11.2010 in der „Wirthschaft zur Brücke“ in Neustadt auf. Bereits seit 15 Jahren gibt es die Band. Ihr Musikstil: eine Mischung aus Soul, Funk, Pop, Rock und Calypso. 

The Wright Things on stage

Die aktuelle Besetzung, welche so seit gut zwei Jahren zusammen spielt, besteht aus:

Steffi Nerpel (Gesang, Akustik-Gitarre)
Martin Achtelik (Gitarre)
Glen Turner (Gitarre, Gesang)
Philipp Rehm (Bass)
David Anlauff (Schlagzeug)
  
Jason Wright himself konnte leider nicht anwesend sein – normalerweise ist er am Keyboard tätig. Vor Ihrem Auftritt nahm sich die Band Zeit, uns zu einigen Fragen Rede und Antwort zu stehen.
  
Dominik: Wie entstand euer Bandname „The Wright Thing“?
The Wright Thing: Es ist ein Wortspiel aus „ to do the right thing” – nur eben mit einem „W“ vor dem „right“ nach dem Gründer des Projekt – Jason Wright.

Dominik: Gibt es bei euch einen „Band-Leader“?
The Wright Thing: Ja, der Band-Gründer Jason Wright ist auch gleichzeitig der Band-Leader.

Dominik: Man kann sagen, dass Ihr schon viele Auftritte hattet, aber gibt es eine Location bzw. ein Event, auf dem ihr besonders gern einmal spielen würdet?
The Wright Thing: Na ja, da gäbe es schon einige... In der Wimbledon Arena in London wäre zum Beispiel nicht schlecht.

Dominik: Ihr seid jetzt schon viele Jahre im Musikbereich tätig. Ist man da vor Auftritten trotzdem noch ein bisschen nervös oder ist das für euch reine Routine?
The Wright Thing: Nein, ein bisschen nervös ist man immer, aber das ist auch gut so!

Dominik: Nach welchen Kriterien wählt Ihr die Songs, die Ihr spielt, aus?
The Wright Thing: Je nach Anlass und ein bißchen auch nach Lust und Laune...

Dominik: Was bedeutet für euch Musik ganz allgemein?
The Wright Thing: Mit einem Wort gesagt: Alles! Es ist für uns einfach ein Lebensgefühl.


Kontaktdaten:

The Wright Thing
Bergheimerstrasse 149
69115 HEIDELBERG 
 

Mobil: 0176 1002 3578